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Die Kunst der Aromatherapie wurde schon vor 6000 Jahren von den Ägyptern betrieben. Duftöle waren für die Ägypter auch im Leben nach dem Tod wichtig, sodaß sie als Opfergaben mit ins Grab gelegt wurden. Ätherische Öle waren auch im antiken Griechenland sehr beliebt und wurden dort zu kosmetischen und medizinischen Zwecken verwendet. Um 400 v. Chr. empfahl Hippokrates duftende Bäder und Massagen, um gesund zu bleiben. Die Römer erbten dann das Wissen über die Aromatherapie und schon bald verbreitete es sich über das ganze Römische Reich. Mit dessen Niedergang ging auch die Verwendung wohlriechender Essenzen zurück und das Wissen verlor sich. In China und Indien jedoch erhielt sich die Tradition der natürlichen Heildüfte bis heute. In Europa kamen mit den heimkehrenden Kreuzfahrern auch die ätherischen Öle wieder zurück. Sie wurden dann schon bald nicht nur als Parfüme bekannt, sondern auch als Abwehrmittel gegen Seuchen.
In neuerer Zeit, während des 2. Weltkriegs hat der französiche Armeechirurg Dr. Jean Valet mit der Aromatherapie Erfolge erzielt. Er benutzte die ätherischen Öle z.B. als Antiseptika auf Wunden. Nach dem Krieg hat er seine Studien weitergehend verifiziert und ergänzt. Er und die engagierte Marguérite Maury gehören zu den Innovatoren der modernen Aromatherapie.
Ätherische Öle wirken auf zweierlei Weise: 1. über den Geruchssinn und 2. über die Haut. Der Geruchssinn ist zu 80 % für den Geschmack verantwortlich. Der Geschmackssinn ist eigentlich weitgehend dumpf. Gerüche erreichen das Gehirn direkt, dabei insbesondere das emotionale Zentrum. Gerüche berühren auch unsere Erinnerungen. Der Duft von Bratäpfeln oder frisch geschnittenem Gras bringt Kindheitserinnerungen mit sich. Die Absorption über die Haut ist eine sehr effiziente Möglichkeit der Behandlung. Ätherische Öle haben eine starke Wirkung, sie wirken z.B. antispetisch, antibiotisch, fungizid, antiviral oder entzündungshemmend. Die Wirkung beginnt dabei sofort.
Das wichtigste Medium der Aromatherapie sind Massagen. Schon im Alltag setzen wir Berührungen ein, z.B. wenn wir uns stoßen, so reiben wir die Stelle, damit der Schmerz abklingt. Wissenschaftlich erwiesen ist, daß eine Berührung das Gehirn dazu veranlaßt Endorphine abzugeben, die natürlichen Schmerzstiller. Die Kombination von Massagen und ätherischen Ölen hat vor allem die Wirkung angespannte Muskeln zu lockern, das Nervensystem und den Geist zu beruhigen, den Blutdruck zu senken und dem Körper ein allgemeines Gefühl des Wohlbehagens zu vermitteln. Gleichzeitig werden auch spezifischere Symptome behandelt, wie Migräne oder Rückenschmerzen.
Die Wiederentdeckung der Aromatherapie stellt eine Bereicherung dar. Aromatherapie ist einfach und macht Spaß. Man muß sich allerdings an die Empfehlungen halten und vorher testen, ob man nicht allergisch reagiert. Und merken Sie sich, nicht die Menge machts, sondern das richtige Öl.
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